Mit gutem Gewissen im Bannwald und Naturschutzgebiet unterwegs
Bann- was? Bannwald! Wir wollen Euch heute etwas über das Verhalten beim Wandern im Bannwald und Naturschutzgebiet erzählen.
Vielen von uns ist oft gar nicht bewusst, dass wir uns während einer Wanderung im Hochschwarzwald im Naturschutzgebiet oder sogar im Bannwald bewegen.
Denn nicht nur wir suchen Erholung und Rückzugsräume, auch extrem bedrohte Arten brauchen diese!
Naturschutzgebiete und Bannwälder
Hierfür gibt es die Naturschutzgebiete und Bannwälder im Hochschwarzwald. Von einem Naturschutzgebiet hat bestimmt jeder von uns schonmal gehört, doch was ist ein Bannwald?
In Bannwäldern ist jegliche Nutzung per Rechtsverordnung verboten, er dient der wissenschaftlichen Erforschung natürlicher Abläufe in Wäldern und ist zugleich Rückzugsgebiet für viele bedrohte Tier-, Pflanzen- und Pilzarten.

Wir laufen nicht links oder rechts, sondern auf dem Weg
Verhalten im Naturschutzgebiet
Bleibt unbedingt auf den befestigten und markierten Wegen! Das gilt auch für eure Hunde, denn diese können Wild- und Weidetiere gefährden und sollten daher auch an der kurzen Leine geführt bzw. bei Gefahr von der Leine gelassen werden. Auch die temporären Sperrungen haben einen Sinn, beachtet diese daher bitte unbedingt!
Ihr wollt auf einfacheren Etappen ein Wanderlied anstimmen? Kein Problem! Aber bitte nicht zu laut, denn es gilt unnötigen Lärm zu vermeiden.
Nicht nur eure Weggefährten könnten sich daran stören, sondern z.B. auch der Rothirsch, der Feldhase und auch das Auerhuhn, welche ihr auf euren Wanderungen entdecken könnt. Der Bestand des Auerhuhns bricht in den letzten Jahren ein, daher benötigen die Hähne und Hennen v.a. zwischen März und Mitte Juli viel Energie für ihre Fortpflanzung, Brut und Aufzucht. In dieser Zeit sind Beunruhigungen daher besonders kritisch.

Weidetier, nicht Kuscheltier
Während eurer Wanderung trefft ihr sicherlich das ein oder andere Mal auf Weidevieh – so eine Kuh wäre bestimmt ein cooles Selfie-Motiv, aber auch hier ist Vorsicht geboten!
Vor allem Mutterkühe verteidigen bei drohender Gefahr ihre Kälber. Geht daher bitte langsam durch die Weide, macht einen Bogen um die Tiere, beachtet Zäune und schließt Tore hinter euch. Vermeidet dabei unbedingt hektische Bewegungen, da die Tiere schreckhaft sind. Achtet auf Warnsignale und nähert euch von vorne.
Allgemein sind der direkte Kontakt, das Füttern, Fangen und Beunruhigen von Tieren zu unterlassen! Auch die Pflanzen sollten wir schützen und sie daher bitte nicht pflücken, ausgraben oder beschädigen.
Seid ihr mit dem Camper oder dem Zelt unterwegs? Dann übernachtet bitte ausschließlich auf Camping- und Zeltplätzen oder Wohnmobilstellplätzen. Oder ihr startet ein neues Abenteuer und übernachtet in einem Trekkingcamp! Diese liegen abseits der Ortschaften, sind nur zu Fuß zu erreichen und bieten neben Zeltstellplätzen und einem Toilettenhäuschen keinen weiteren Komfort – Natur pur also!
Apropos Toilettenhäuschen – solltet ihr es nicht mehr bis zur nächsten Toilette aushalten, benutzt bitte aufgrund der kürzeren Verrottungszeit Toilettenpapier statt Papiertaschentüchern.
Auch wenn das Wildcampen bestimmt ein besonderes Erlebnis wäre, ist das Zelten, Biwakieren und Feuermachen in Naturschutzgebieten verboten!

Eine Nacht unter freiem Himmel, aber nur dort wo es erlaubt ist
Nicht nur die lauen Sommernächte machen Lust auf eine Nacht unter freiem Himmel – auch die heißen Sommertage rufen förmlich zu einem Sprung ins kühle Nass auf! Doch müsst ihr mit eurer Abkühlung bitte warten und diese dann bei offiziellen Badestellen suchen! Denn das Durchlaufen und Baden in den Gewässern der Naturschutzgebiete ist nicht erlaubt.

Abkühlung gefällig? Aber bitte nicht in geschützten Gewässern
Auch auf das Grillen zum Abschluss der Wanderung solltet ihr unbedingt verzichten, denn so minimiert ihr die Waldbrandgefahr.
Bringt also am besten euer eigenes Vesper mit oder kehrt in einer der vielen Hütten ein und nehmt Euren Müll anschließend wieder mit. Aber Vorsicht! Die Picknickdecke hat nichts in einer blühenden Wiese verloren.

An der frischen Luft schmeckt das Vesper umso besser
Also, los geht’s -mit gutem Gewissen und unter Einhaltung dieser Regeln im Naturschutzgebiet – auf Eure nächste Wanderung im Hochschwarzwald! Viel Spaß!

Gastautorin: Lisa