In der Nacht an dem die Persieden (Meteoriten Nebel) die für den Sternschnuppenregen sorgen, fiel mir es mit Entsetzen wieder ein, du wolltest da hoch und du brauchst Wünsche! Also schnell mal das Internet angeworfen und geschaut wann der Sonnenuntergang ist und besonders wie das Wetter wird? Scheint der Mond, ist der Himmel klar? Alles passte, GOTT SEI DANK.
Ich schnappte mein Bike und fuhr in Bärental gegen 19.30 Uhr los, denn die Sonne ging schon um 20:44 Uhr unter. So fuhr ich gemütlich über den Feldsee nach Feldberg-Ort und zum Herzogenhorn. Und es war schon schön als ich aufm Grafenmatt ankam und die Senke am Leistungszentrum durchfuhr, der Himmel war glühend rot. Ich fuhr weiter aufs Herzogenhorn. Oben angekommen war ich alleine, nicht mal ein Hauch von Wind wehte, ein Traum. Ich setze mich ans Gipfelkreuz und schaute Richtung Schauinsland, der vom Herzogenhorn aus genau zwischen dem Belchen und dem Feldberg liegt. Und wartete bis die Sonne unterging. Schon alleine das war Grund genug hier hoch zu kommen. Die Sonne war weg aber der Himmel noch zu hell für Sterne und die Schnuppen. Erst spielte ich am Handy, aber da dachte ich mir, du bist doch bekloppt. Oben aufm Berg mitten in der Natur mitm Handy spielen… Aber wie bekommt man sonst Zeit überbrückt? Ich schnappte mein Bike und versuchte meine Fahrtechnik mit ein paar Übungen zu stärken, was jetzt dann auch nicht so die glorreichste Idee an dem Abend war, denn nach etwa 5 Minuten verlor ich die Motivation.
Dann beschloss ich die Zeit bis zur totalen Dunkelheit sinnvoll zu nutzen und vom Herzogenhorn zum Feldberg Gipfel zu radeln. Ich schnallte mir also meine zwei kleinen Nachleuchten an den Helm und Lenker und fuhr über die Grafenmatt zum Feldberg. Auf der Höhe des Leistungszentrum hoppelte ein kleines Häschen auf den Weg und begleitete mich etwa 300 Meter, aber ich musste ziemlich in die Pedale treten um an dem kleinen Racker dran zu bleiben. Ich glaub der blieb auch nur so lange bei mir, weil er meinen Lichtkegel nutzte um schnell in seinen Bau zu kommen, war ja schließlich schon spät…
Nach etwa 30 Minuten war ich auf dem Feldberg angekommen – fix und alle. Aber mit einem großem WOW Effekt, die beiden Gipfel liegen nur 1500 Meter auseinander und der Feldberg ist mit 1493 m.ü.M. „nur“ 78 Meter höher als das Herzogenhorn, aber dadurch versperrt der Feldberg dem Herzogenhorn eine gigantische Aussicht Richtung Freiburg, dem Dreisamtal und dem Nordschwarzwald.
Ich machte es mir auf einer der Bänke am Aussichtspunkt gemütlich und wartete auf die ersten Sternschnuppen, denn ich hatte ja Wünsche. Ich starrte in den Himmel und reimte mir die Wünsche wieder zusammen und zuuup, da war die erste Sternschnuppe und ich ärgerte mich erstmal das ich sie nur im Augenwinkel gesehen und anschließend ärgerte ich mich, dass ich mir trotzdem nichts gewünscht hatte. Und dann kam die Frage auf, wie lange danach darf man sich noch was wünschen? Ich beschloss man muss sich direkt danach was wünschen, dann klappt das. Also machte ich weiter. Nach dem 4 Anlauf hat es dann mit dem Wünschen geklappt und ich konnte einen Wunsch nach einander losschicken.
Ich lag etwa 1 Stunde auf der Bank, dann wurde es mir bei unter 10° C auch in meinem spontan raus gekramten Winteroutfit kalt. Durch das viele Gewünsche weiß ich zwar nicht wie viele Sternschnuppen ich gesehen hab, aber ich war mit dem Gesehenen und dem Gewünschten zufrieden und konnte guten Gewissens den Heimride antreten.
Ich machte mich vorher noch etwas warm, knipste meine Lämpchen an und dann verirrte ich mich über meinen Lieblingstrail nach Hause in mein Bettchen.

Autor:
Gastautor Holger