„Der frühe Vogel…“
Gemäß dem Sprichwort „Der frühe Vogel fängt den Wurm!“ haben wir uns morgens um viertel vor 5 Uhr aus dem Bett geschält. Eigentlich war es unter der Decke so schön warm, dass man gar nicht ans Aufstehen denken möchte, vor allem wenn man weiß, wie kalt es draußen ist. Denke ich aber an das tolle Erlebnis, was mich erwarten wird, stecke ich quasi schon in meinen Wandersachen.
Schnell noch den Rucksack fertig gepackt und dann düßen wir mit dem Auto zu unserem Einstiegspunkt. Am Himmel können wir noch die letzten Sterne beobachten, da der Himmel so klar ist. Klarer Himmel, da wird mir sofort klar, dass es draußen auch kalt sein wird. Ein kurzer Blick auf das Display zeigt mir gerade einmal 5 Grad. Ich kuschel mich in meine Fleecejacke und genieße noch die letzten Minuten die wohlige Wärme im Auto.
Dann heißt es um 6 Uhr, Wanderstiefel an und ab auf den Berg. Die Stirnlampen weisen uns den Weg und je höher wir steigen und je später es wird, desto mehr sehen wir und die Blaue Stunde erwacht. Bevor wir den Gipfel erreichen, schalten wir unsere Stirnlampen aus und genießen die Atmosphäre.
Als wir zu der kleinen Hütte am Blößling schauen, sehen wir einen Mann mit Kaffee in der Hand – dann sind wir wohl nicht die Einzigen, die heute Morgen auf die Idee gekommen sind. Und da fällt mir auch wieder ein, dass auf dem Parkplatz bereits ein anderes Auto geparkt hatte.
Hier oben auf dem Blößling weht ein kalter Wind und schnell sind unsere Jacken wieder bis oben zugeschnürt und unser Buff-Tuch wandert immer mehr ins Gesicht.
Nach all den Eindrücken habe ich Zeit für die Natur und die atemberaubende Aussicht. Unter uns drückt der Nebel nach oben. Die durchgängige Nebeldecke sieht aus wie Schnee und man möchte sich am liebsten hinein fallen lassen.
„Los geht’s“
Nach und nach färbt sich der Himmel und ich greife schnell zur Kamera und mache mich für den Sonnenaufgang bereit. Mittlerweile ist ein weiteres Pärchen am Blößling angekommen, hat sich sein Plätzchen gesucht und die Kamera positioniert.
Die Sonne taucht aus dem Nebelmeer auf und ich bin fasziniert – eine wahnsinnige Stimmung. Ein paar Minuten später ist die Sonne ganz zu sehen und der Zauber ist verflogen. Nun bemerke ich auch, dass mein Bauch knurrt und ich freue mich auf unser Frühstück. Wir setzen uns auf die Himmelsliege, schlürfen Tee, essen frischen Käse und Wurst und dazu Bauernbrot.
Gestärkt wandern wir weiter nach Bernau hinunter, vorbei am Campingplatz, hoch hinaus zu wunderschönen Aussichtspunkten und zurück zum Auto.