Salomon Trail Running Workshop am Kandel
Nach einem etwas unsportlichen Winter hatte ich mir das Ziel gesetzt, wieder mehr zu joggen und so bin ich seit Ende Februar regelmäßig draußen in der Natur. Die Strecken nahe am eigenen Zuhause sind schnell abgegrast und auch bald langweilig. Vor allem, wenn man viel auf Teer und breiten Schotterwegen unterwegs ist.

Beständig schlängeln wir uns den Trail entlang
„Trail
Running“
Und so habe ich mich immer mehr mit dem Thema Trail Running beschäftigt. Nur die Frage ist, wann genau wird man zum Trail Runner und wie extrem ist Trail Running wirklich? Der Begriff Trail ist übersetzt nichts anderes als ein Pfad. Und Pfade findet man hier bei uns im Schwarzwald überall. Egal ob Wald-, Wiesen- oder Schotterwege, in der Natur kann man wahnsinnig vielfältig unterwegs sein. Prinzipiell zählt zu den Trails alles, was kein befestigter oder gekennzeichneter Fußweg ist.
„Trail
Schuhe“
Die Wege, die ich sonst mit meinem Bike gefahren bin, entdecke ich nun von Neuem vom Boden aus – und zwar zu Fuß! Ich habe für mich entdeckt, wie spannend es sein kann, nicht zu wissen, welchen Weg man einschlagen soll oder wo man ankommt. Gerade nach einem stressigen Tag bekommt man so den Kopf frei. Man muss sich konzentrieren und oftmals schnelles Reaktionsvermögen zeigen – super für den ganzen Bewegungsapparat.
Bei meinen Recherchen bin ich immer wieder auf Salomon gestoßen. Salomon hat mittlerweile nicht nur einen eigenen Facebook Kanal dafür, sondern geht gezielt mit deren Equipement stark in die Werbung. Und so bin ich auf den Trail Running Workshop am 1. Mai auf dem Kandel gestoßen.
Der Blick morgens um 9 Uhr war nicht berauschend. Statt blühende Wiesen, grünen Wäldern und schönstem Sonnenschein – sah die Realität im Hochschwarzwald etwas anders aus! Dicke Schneeflocken, Nebel und 0 Grad – das waren ja super Voraussichten für mein erstes „offizielles Training“. Während es in den tieferen Lagen noch regnete, so verwandelte sich der Regen immer mehr in Schnee, je höher man kam. Die Anfahrt zum Kandel gestaltete sich dank Winterreifen ganz in Ordnung. Oben angekommen fand ich eine geschlossene Schneedecke vor – und das am 1. Mai.

Die Lunge brennt – aber ich muss meinen inneren Schweinehund besiegen!
Von den angemeldeten über 30 Läufern trotzen 16 top motivierte Läufer dem Wetter. Wir hatten Lust, zusammen mit Lars vom Salomon Trail Running Team den Kandel zu erstürmen. Nach und nach kletterte jeder aus dem warmen Auto und gewöhnte sich an die doch etwas sehr frischen Temperaturen und den Schnee. Meine Gore-tex Schuhe wollte ich heute auf keinen Fall missen – einfach top bei solch einem Wetter.

Bloß nicht ausrutschen…
Beim kurzen Blick durch die Runde musste ich jedoch feststellen, dass auch hartgesottene unter uns sind – kurze Hosen gehören da wohl zum guten Kleidungsstil. Ein besonderer Gast hat sich da auch unter uns geschlichen und zwar ein vierbeiniger.
Schnell ein Gruppenfoto und schon geht’s los, es ist ja schließlich kalt! Lars geht voraus und zeigt uns den Weg – den man wahrscheinlich ohne Schnee auch nicht direkt gefunden hätte. Zunächst geht es bergab – Gott sei Dank! Nicht lange, denn ein kleiner Trail vor uns schreit förmlich nach uns und ich fast zeitgleich nach meiner Kondition und meiner Luft. Eine kleine Gruppe kämpft sich mit mir den Berg hinauf, während die ambitionierten schon oben warten. Nach und nach erfährt man von den anderen, wie deren Laufkarriere bisher aussieht. Dagegen glänze ich noch mit meiner Unerfahrenheit, freue mich aber über die interessanten Gespräche.
Jetzt heißt es Konzentration, denn auf schmalen Trails geht es bergab. Der Schnee verdeckt den Weg und dadurch wird es noch kniffliger und rutschiger. Im Flow angekommen, merkt man die Strecke, die man schon zurück gelegt hat, gar nicht mehr. Nur eine kleine Stimme im Kopf meldet sich mit Zweifeln „das musst du nachher alles wieder bergauf laufen“.

Es gibt kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung
Die Stimme wird immer lauter, denn nun bin ich genau an der Stelle, von der es wieder bergauf geht. Noch einmal tief Luft holen und ab nach oben. Schon nach ein paar Metern bin ich froh, dass ich nicht die einzige bin, die den Berg lieber etwas langsamer angeht. Kurze Zeit später queren wir den Kandelfelsen erst unterhalb und stehen im Anschluss direkt oben drauf.
Meine Kräfte schwinden langsam und so verabschiede ich mich nach der Hälfte der Strecke vom restlichen Team und suche mir meinen Weg zurück zum Auto – meine Kondition ist wohl noch nicht die beste. Das starke Schneetreiben begleitete uns die komplette Runde und so war ich froh, als ich im trockenen Auto saß. Heizung auf Vollgas und schnell heim unter die warme Dusche, oder doch in die Badewanne zum Auftauen?
Eines weiß ich nach der schönen Runde am Morgen, dass der Salomon Trail Running Workshop nicht mein letzter gewesen ist! Vielleicht besuche ich den Kandel noch einmal im Sommer und dann hoffentlich auch mit schönem Wetter und toller Aussicht.