IGLU BAUEN UND DARIN ÜBERNACHTEN
Ein selbst gebautes Iglu inmitten schöner Winterlandschaft und dann darin übernachten – ein Outdoor-Traum!

„DER BAUPLATZ“
Der Hochschwarzwald bietet zahlreiche gute Möglichkeiten so ein Winterabenteuer zu erleben.
Ab einer Schneehöhe von ca. 50cm ist der Bau eines Iglus problemlos möglich. Wenn der Schnee frisch ist, muss er zu erst komprimiert werden. Um eine große Fläche „platt“ zu treten eignen sich Schneeschuhe bestens.
Anschließend einfach eine ½ Stunde Pause machen, erholen und einen Tee trinken. Schon nach dieser kurzen Zeit ist die Unterlage so verfestigt, dass du mit einer Schneesäge und einer Schaufel saubere Blöcke herausarbeiten kannst.

„DIE THEORIE“
In der Praxis (bei uns zum ersten mal) sieht das dann aber doch etwas anders aus. Unterschätze nicht die Bauzeit, baue lieber ein etwas kompakteres Iglu. Wir wollten zunächst ein grosses Iglu mit 5m Durchmesser bauen, unterschätzen jedoch die dafür aufzubringende Bauzeit und stoppten das Vorhaben vorzeitig. Das „Cabrio-Iglu“ diente als perfekter Windfang, in dem wir dann unsere Würstchen über dem Lagerfeuer grillten.
Wenn nach getaner Arbeit dann die Sonne untergeht und am Himmel die Sterne mit den Schneekristallen am Boden um die Wette funkeln, wird es Zeit für einen warmen Tee und eine ordentliche Mahlzeit. Wir hatten einen Klappgrill und Holzkohle dabei.
Da der natürlich im Schnee versinken würde, muss erst einmal ein Loch bis zum Boden gegraben werden, und dort wird der Grill platziert. Rundherum einige Isomatten auf dem Schnee positioniert und schon hast du die perfekte Lagerstelle. Die Füße sind in der Nähe des wärmenden Grills und bequem ist es auch. Die Atmosphäre ist gigantisch! Tief inder Nacht beziehe ich mein Schlaf-Iglu. Gerade groß genug um die Isomatte darin auszurollen. Im Winter nutze ich grundsätzlich zwei Matten. Eine aus geschlossenzelligem Schaum, sogenannte Evazote Matten, und eine normal selbstaufblasbare Trekkingmatte oben drauf. Somit besteht keine Gefahr, dass die Bodenkälte bis zum Körper durchdringen kann. Es ist himmlisch bequem und falls die luftgefüllte Matte mal ein Loch hat, hast du noch die Schaummatte.


„KUSCHELIG WARM“
Mit in den Schlafsack kommt eine mit warmem Wasser gefüllte Kunststofflasche. Sie dient als Wärmflasche, und es ist die ganze Nacht Trinkwasser in Reichweite. Eine kleine Kerze neben dem Schlafsack verbreitet schon fast kitschige Lichtstimmung innerhalb der Schneekuppel und zügig ist der Innenraum aufgewärmt. An den Wänden bildet sich eine dünne Eisschicht. Die Geräusche sind im Winter durch die dicke Schneedecke ohnehin stark gedämpft, im Iglu herrscht absolute Stille!
Nach zwei Stunden Tiefschlaf wache ich auf: Mir ist zu warm! Etwas weniger Kleidung und die Kapuze nicht ganz geschlossen – schon stimmt das Schlafklima. Gerade rechtzeitig zum Sonnenaufgang krieche ich aus dem Schneehaus. Mit einem Farbenspektakel beginnt ein neuer Wintertag. Die Kocher brummen und nach kurzer Zeit gibt es Kaffee inmitten einer traumhaften Winterlandschaft – Perfekt!
INFO:
Was du neben warmer Bekleidung auf keinen Fall vergessen solltest:
• Schneeschaufel (Ideal sind Lawinenschaufeln für Skitourengänger)
• Schneesäge oder grob gezahnte Säge (Fuchsschwanz)
• Dicke! Isomatte
• Warmer Schlafsack
• Thermoskanne
• Eine Flasche, die mit warmem Wasser als Wärmflasche dient. Das hat auch den Vorteil,
dass du in der Nacht Wasser zum Trinken zur Verfügung hast. Ausserhalb des Schlafsacks
platzen selbst stabile Aluminiumflaschen bei tiefen Temperaturen.
• Ausreichend Gas oder Benzin für den Camping-Kocher