Gondeln auf 930m
Was ist denn das, habe ich mir gedacht, als ich zum ersten Mal das neueste Projekt von Raphael Kuhner vom Schwarzwald Camp gesehen habe. Was möchte er denn mit einer alten Gondel machen? Sofort war mein Interesse geweckt und ich verfolgte jeden Schritt dieses Projektes „Gisela“. Vor allem als es darum ging, dass aus Gondel Gisela eine neue Schlafmöglichkeit für das Schwarzwald Camp am Schluchsee wird.

„Gisela„
Mir war klar, ich möchte einer der ersten sein, die diese Schlafstatt von 1,4 m x 1,9 m ausprobiert. Die Gondel sieht auf den Bildern nicht so groß aus, ich bin gespannt, ob sie mich in der Realität vom Gegenteil überzeugt. Schnell auf den Buchungskalender vom Camp geschaut und festgestellt, dass schon am Freitag ein Platz für mich frei ist. Da muss ich nicht lange überlegen und buche sofort.
„Hallo
Gisela“
Am Freitag ist es dann endlich so weit. Noch schnell eine Grillwurst, Grillkäse, Folienkartoffeln und Salat eingepackt und natürlich noch den Schlafsack nicht vergessen. Am Camp empfängt uns Lena herzlich und zeigt uns unser „Zimmer“. Und da hinten kann ich Gisela schon sehen, wie sie zwischen all den Bäumen auf einem Plateau thront.
Hier steckt wirklich die Liebe im Detail. Eine kleine Sitzgruppe vor der Gondel, passende Vorhänge und eine maßgeschneiderte Matratze. Ich bin hin und weg. Die Nachbarn des Tipis schauen neugierig herüber und fragen, ob wir denn die Mutigen sind, die in dieser doch etwas kleinen Gondel übernachten. Ja, Platzangst darf man da nicht haben, aber nachdem unsere beiden Schlafsäcke gut darin Platz gefunden haben, verfliegen meine Zweifel.
Welch ein Glück, dass am Gruppenlagerfeuer schon Feuer brennt und Platz auf dem Rost ist. Kartoffeln verstau ich schnell in der Glut und die Würstchen und der Käse finden noch Platz auf dem Schwenkgrill. In einer netten Runde sitzen wir um das Feuer, reden über dies und das und schmatzen genüsslich.

Als ich dann erzähle, dass ich noch die Popcorn-Maschine vom Camp teste, bleiben natürlich alle da und fragen sich, wie man denn Popcorn über dem Feuer macht. Noch etwas Holz nachlegen, genügend Öl in die Popcorn-Maschine, ausreichend Mais für die hungrigen Mäuler hinein schütten und dann geht’s los.


Ein paar Minuten später poppt es hörbar in der Popcorn-Maschine. Etwas Zucker über das Popcorn und schon zieht die Popcorn-Schüssel seine Kreise am Feuer. Die Zweifel sind verflogen und jeder vespert vor sich hin.
Wir genießen noch eine Weile das knisternde Feuer und die Sternensicht und dann heißt es ab ins Nest, oder heute ab in die Gondel.
Türe aufschieben, rasch hineinklettern, in den Schlafsack schlüpfen und schon kann unsere erste Nacht in Gisela beginnen. Vom Regen sind wir auf jeden Fall geschützt, das stellt sich spätestens nachts heraus, als auf einmal ein Regenschauer vorbei zieht. Uns macht es nichts aus in unserer gemütlichen 1-Zimmer-Wohnung. Immer wieder kommt eine frische Prise durch die Luftschlitze herein und so haben wir ein perfektes Klima in unserem trauten Heim.

Morgens werden wir von den Vögeln geweckt und können gar nicht glauben, dass es schon halb 9 Uhr ist. Timo und ich schauen uns an und sind uns einig, dass wir selten so gut „gezeltet“ haben. Auf unserem Gaskocher bereiten wir unser Frühstück zu und stärken uns für den Tag. Und dann ist es schon Zeit für die Heimreise.
Eine absolute Abwechslung für Outdoor-Fans und ein super Geschenk.