Erlebnis pur
Nach einer schönen, doch aber auch etwas anstrengenden Schneeschuhtour freuen wir uns schon richtig auf unsere Übernachtung in der Krunkelbach Hütte. Den letzten Anstieg noch in Angriff genommen, kommen wir endlich an der Hütte an und schnallen unsere Schneeschuhe ab. Neben der Hütte sehen wir Qualm aufsteigen. Wir werfen einen Blick auf die Ursache der Rauchwolke und stellen fest, dass diese zu einem großen Holzbottich, dem Hot-Pot gehört. Die Krunkelbach Hütte bietet eine einmalige Pauschale an – Hütten-Übernachtung mit Bad im Hot-Pot.
Wir gehen in die gemütliche Stube und treffen direkt auf den Wirt Werner Jünger. Nach einer kurzen Begrüßung wird uns die Dusche gezeigt und strümpfig geht es hinauf zu unserem Zimmer – es ist klein und heimelig. Schnell den Rucksack ins Zimmer geworfen, finden wir uns zum Abendessen in der Stube ein.

Auf ein zünftiges Vesper haben wir uns schon den ganzen Tag gefreut. So gibt es bei uns Wurst- und Kartoffelsalat, dazu Bergkäse und selbstgebackenes Brot.
Hot-pot
Wir schauen uns in der Gaststube um und eine Uhr weckt besonders mein Interesse. Man sagt ja so schön, dass hier in der Natur und in den Höhenlagen die Uhren etwas anders ticken, aber dass sie rückwärtslaufen ist mir neu. Ich bin fasziniert und halte die rückwärtslaufende Uhr sofort mit meiner Kamera fest. Einen kleinen Schnaps in kleinen Wanderschuh-Gläsern darf am Schluss eines solchen Vespers natürlich nicht fehlen. Gestärkt springen wir noch schnell unter die Dusche und treten anschließend, bekleidet mit Wanderschuhen, Bikini bzw. Badehose, Bademantel und Handtuch in der Hand, raus in die Kälte. Kurz genießen wir die frische Luft, doch schnell kriecht die Kälte unter den Bademantel und wir beeilen uns zum Hot-Pot zu kommen. Noch eine letzte Mutprobe – denn schließlich muss der Bademantel am Haken hängen bleiben und die paar Schritte nur in Badesachen zurückgelegt werden – dann tauchen wir in das wohlig warme Wasser ein.

Sofort vergessen wir die Strapazen des Tages und stoßen mit einem Glas Sekt auf den ersten Tag der Wanderung an. Wir genießen den Whirlpool und den direkten Blick in die Natur – die Aussicht ist atemberaubend. Langsam bricht die Nacht herein und nur eine Lichterkette am Rand der kleinen Terrasse spendet uns noch genügend Licht. Die Wärme löst sämtliche Anspannungen des Tages und wir entspannen nur noch. Immer wieder schaut ein Mitarbeiter vorbei und fragt, ob wir noch etwas benötigen.
Nach gut 1,5 Stunden haben wir genug und wollen zurück ins Haus und ab ins Bett. Davor wieder die nächste Mutprobe! Klitschnass müssen wir nun nacheinander aus der heimeligen Wärme ab in die Kälte. Schnell schlüpfen wir in den trockenen Bademantel. Würde das mit den nassen Füßen und den Wanderschuhen auch so schnell gehen wie mit dem Bademantel. Timo dauert es zu lange und er rennt barfüßig zum Haus zurück. Wenn das mal nicht die Abwehrkräfte stärkt und die Durchblutung der Füße anregt.
Im Haus angekommen, wüschen wir dem Wirt noch eine Gute Nacht und dann geht’s ab auf unsere Stube. Raus aus den nassen Badesachen, rein in den Schlafanzug und ab unter die Bettdecke.
Am nächsten Morgen werden wir von den ersten Sonnenstrahlen, die in unserem Zimmer fallen, geweckt. Was für eine tolle Aussicht aus unserem Fenster – direkt vor uns sehen wir das Herzogenhorn. Voller Tatendrang springen wir aus dem Bett, erledigen schnell die Katzenwäsche und freuen uns auf das Frühstück. Frische Wecken, Butter, Käse, Wurst und Marmelade stehen bereit.
