Projekt Beschreibung

34 höllisch heiße Grad soll es heute im Rheintal werden. Bis ich mich an derartig unterirdische Temperaturen gewöhnen werde, wird es noch etwas dauern, deswegen, Carpe Diem, ab in den Schwarzwald zum Todtnauer KlettergartenIn der Höhe ist es ja immer etwas kühler. Außer vielleicht bei Inversionswetterlage, aber danach schaut’s grad nicht aus.

In Todtnau angekommen mache ich noch einen kurzen Abstecher beim „Karle“, um mich mit dem Nötigsten einzudecken. Ein paar süß-duftende Aprikosen, was zu trinken und, ui, was ist denn das? Saftige Himbeeren… knackige Pistazien, und ein fluffiger Boden aus, ja aus was eigentlich? Spielt eigentlich keine Rolle, was es ist, weil „Schwarzwälder Superfoodschnitte“ steht da geschrieben, und so sieht es auch aus… super und schnittig, eben eine „Superfoodschnitte“. Da meldet sich auch schon mein Bauch im charmanten Tonfall: „Hallöchen, wie geht’s denn so?“ „gut geht’s und Dir so?“ scheint die Superfoodschnitte zu erwidern. Zaghaft versucht sich mein Verstand zwischen die Beiden zu schieben: „also bei dem Biotrend ist der Preis bestimmt kaum gerechtf…“ „und wie er das ist“ knurrt laut hörbar mein Bauch zurück. Okay, die Runde geht mal wieder an meine innere Mitte.

Nun denn, alles in den Rucksack und weiter zum Parkplatz in der Nähe vom Hotel Waldeck. Kühler ist es hier zwar nicht, aber der Blick nach oben zum Klettergarten lässt kurzzeitig die Hitze vergessen… Rucksack geschultert, noch ein kräftigen Schluck aus dem „wide mouth Verschluss“ und los geht’s zum Felsen.

Im Aufstieg höre ich hier und da schon ein paar Exen klingen und Kletterer singen. Im Wald dann endlich die ersehnte Abkühlung, herrlich. So langsam setzt ein wenig Entspannung ein. Mit jedem Schritt, den ich weiter in den Wald schreite, mit jeder schnappenden Exe, die ich höre, stellt sich mehr und mehr das typische Klettergefühl ein. Der Wald hier ist wunderschön. Kleine Felsen, die zum Verweilen einladen und steile, schroffe, welche erklommen werden wollen.

Heute bin ich allerdings alleine unterwegs, wobei, alleine ist man im Todtnauer Klettergarten angesichts des Klettersteiges eigentlich nie, selbst unter der Woche nicht.

Ich richte mir ein Fixseil ein. Bei dem Felsaufbau hier kein Problem. Man kann einfach von oben Topropes oder Fixseile einrichten.

Einfach genial, das schwarzwälder Urgestein hält was es versprichtGriffiger Gneis, schöne Leisten und Kanten, alles wie es sein muss.

Die Sonne knallt allerdings wirklich unerbärmlich. Gefühlt sind das locker 34…tausend Grad. Drum steige ich oben aus und geniesse erstmal im Schatten die Aussieht über Todtnau. „Hallöchen“ meldet sich da mein Bauch gewohnt charmant. Ahh, fast vergesssen. Die Schwarzwälder Superfoodschnitte. Jetzt ist tatsächlich genau der richtige Zeitpunkt und so nehme ich genüsslich den ersten Happen. Oh verdammt, denke ich, schmeckt das gut! Ja, genau deswegen gehe ich immer wieder so gerne klettern! Unten im Tal liegt das Todtnauer Schwimmbadbecken brach. Was würde ich doch jetzt für eine Abkühlung geben… Verschwitzt nach dem Klettern ins kühle Nass. Ich gebe mich voll dieser Vorstellung hin als plötzlich eine Gruppe den Klettersteig hochkommt… Holländer! „Jesses“, denke ich und schau amüsiert zu, wie einer nach dem anderen über die Seilbrücke spaziert. Ganz schön luftig. Zwar können Sie kein Fussball spielen, aber beim Klettersteig stellen sie sich ganz gut an. Liegt vielleicht auch daran, dass Herbert Steiger, einer der zentralen Figuren der „Todtnauer Kletterfreunde e. V.“ die Führung übernimmt.

Ich freue mich total über den glücklichen Zufall Herrn Steiger – nomen est Omen – den Erbauer des Klettersteigers, ähm also Klettersteig kurz kennenzulernen und ein paar Worte mit ihm wechseln zu dürfen. Viel Zeit bleibt aber nicht bevor es dann doch noch einen Holländer erwischt. Blockade beim Hochseilakt. „Vielleicht doch besser Fussball“ denke ich und mach mich auf den Rückweg, besser kann es hier heute eh nicht mehr werden. Mit Pistazien zwischen den Zähnen und einem Superfoodschnittengeschmack auf der Zunge geht’s wieder zurück.

Startpunkt der Tour:
Gute Parkmöglichkeiten bietet sich gegenüber dem städtischen Schwimmbad, direkt an der B 317. Über eine kleine Holzbrücke Richtung Schwimmbad gehen und hinter dem Hotel Waldeck auf einem schmalen Pfad zum Felsen.

Anreise mit dem Auto:
Auf Google Maps ansehen

Das könnte Dich auch interessieren