Projekt Beschreibung

mittelschwer

5,2 km

2,5 – 3 h

480 hm

480 hm

Herzogenhorn – Wie es uns her-zog auf das Herzogenhorn

Es bleibt wie es ist – ein guter Winter! Die Prognose hatte zudem gesagt: „bis zu 20 cm Neuschnee“, außerdem ist Wochenende. Also wenn das keine optimale Kombination für eine Skitour im weiß verschneiten Schwarzwald ist, dann weiß ich auch nicht.

Wir entschieden uns für das Herzogenhorn. Ein absoluter Klassiker und zweithöchster (an dieser Stelle gibt es viel Stoff für Diskussionen) Gipfel des Schwarzwaldes mit viel Potential für bretternde Abfahrten.

Startpunkt ist der Parkplatz in der Ortsmitte von Bernau Hof. An einem Tag wie heute sollte man lieber früh aufstehen – denn es waren bereits Scharen, die zum Horn her-zogen (ob daher der Name kommt?). Erst die Arbeit und dann das Vergnügen, in diesem Sinne rein in die klobigen Skischuhe und rauf auf die Bretter. Für den Aufstieg haben wir zunächst die Wahl ob „diretissima“ über das Hofmättle (der steile Wiesenhang) oder eher gemütlich über den zugeschneiten Fahrtweg. Wir haben heute Zeit und so entscheiden wir uns für den gemütlicheren aber nicht weniger schönen Aufstieg der Fahrtstraße entlang. Einfach zunächst der Hofstraße, dann dem Hofeckweg und dann weiter seinem Gefühl folgen. So kommen wir einige verschwitze Höhenmeter weiter oben über dem Höfmättle raus. Von dort geht es nun weiter die Waldschneise zwischen grün-weißen Tannen hinauf.

Bereits hier kommen uns erste Skitourengeher jauchzend vorbeigerauscht! Ja – hier herrscht Rushhour. Wie die Skifahrer so an uns vorbeirauschen, die Kanten im Schnee diesen wohlbekannte Geräusch verursachen und wir gar nicht mehr wissen, wem wir hier hinterhergucken sollen, steigt die Vorfreude auf die Abfahrt immer weiter. Etwas hart und vereist hört sich das ganze allerdings an und auch uns ist im Aufstieg schon aufgefallen, dass es kaum Neuschnee hat. „Das sind nicht 20 cm, nie im Leben kleiner Petrus“ sagt Caroline da. Mit Petrus meint sie hier wohl den Wettergott… jedenfalls anders kann ich es mir nicht erklären. So gehen mir mit leicht gedämpfter Stimmung – ja wenn es dann eben weniger ist als einem versprochen wird, dann kann einem das schon mal die Stimmung vermiesen – weiter durch den nicht ganz so tief verschneiten Wald hinauf. Unterwegs bleibt unser Blick dann an einer bizarren Baumformation hängen – fast wie eine Grillgabel sieht es dort aus. Dann kommt Janis noch auf die Idee, den Jägerhochsitz zwecks Erkundung des eigentlich offensichtlichen Weiterweges zu erklimmen und schwups ist die Stimmung wieder da, wo sie an einem Tag wie heute hingehört – in die Höhe. Die Schneise steilt auf und ein Paar Spitzkehren weiter oben stehen wir dann auf einem Forstweg und blicken zurück ins Tal, wo der zerrissene Wolkenhimmel ein spannendes Spiel aus Licht und Schatten über die Landschaft wirft.

Fröhliche Freudenschreie reißen uns aus diesem besinnlichen Moment – und wieder brettert eine Horde Skifahrer an uns vorbei. Getrieben von der Vorstellung auch bald eigene Spuren im Schnee zu hinterlassen, steigen wir weiter auf.

Es geht dem Forstweg ca. 100 m weiter entlang bevor wir dann rechts in den Gipfelhang einkehren. Wir lassen weiter unsere Felle über den Schnee gleiten, als dann das Gipfelkreuz unseren Blick einfängt. „Das ist mal ein Gipfelkreuz!“ Ja, das Kreuz auf dem Herzogenhorn kann sich sehen lassen. Ich würde es auf über 5 Meter hoch schätzen. Mit dem Ziel vor der Nase geht es dann schnell und so kommen wir glücklich schnaufend oben an.

Tief Thomas sorgt allerdings für einen „Windchill“ der alles andere als chillig ist. Brrr kalt ist es hier. Deswegen vertagen wir die Gipfelrast auf ein ander mal und machen uns schnellstmöglich für die Abfahrt bereit. Fffffft, Felle abgezogen, sippp, im Rucksack verstaut, klack, klack, rrrschhht Schuhe in den Abfahrtmodus gestellt und wusch, auffi geht’s! Talfahrt!

Wir fahren zurück, wie wir gekommen sind. Allerdings statt des gemütlichen Teils der Fahrtstraße im Aufstieg fahren wir – genau – diretissima das bis zu 30 ° steile Hofmättle hinab. Hier und da müssen wir Slalom um die Skitourengeher, die uns entgegenkommen fahren, ab und an macht ganz schön holterdiepolter und den Brettern. Aber alles in Allem eine super schöne Abfahrt. Ich muss an Petrus denken und komme zu dem Schluss „es kommt nicht immer auf die Größe, äh also die Schneehöhe an“ denn „Spaß ist, was ihr draus macht“.

Und so war es dann auch – spaßig! Und zum Abschluss lockt der Bernauer Hof mit üppigen Portionen und fairen Preisen…

Startpunkt der Tour:
Parkplatz in der Ortsmitte von Bernau Hof.

Geeignete Jahreszeit:
November – April

Anreise mit dem Auto:
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Autor: 
Hannes | Alle Artikel von Hannes ansehen

Tipp:
Einkehr im Bernauer Hof (bernauer-hof.de)

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