Projekt Beschreibung
schwer
3,9 km
0,5 h one way
260 hm
230 hm
Ein Skitourensaison im Schwarzwald ohne das Zastler Loch ist in etwa so wie ein Winter ohne Schnee – einfach undenkbar. Deswegen gehts nochmal rauf auf den Feldberg, denn dort hält sich noch wacker der Winter und trotzt dem Frühling.
Unter der Woche bekommt man direkt auf der Passhöhe meist noch gut Parkplätze gegenüber vom Hebelhof. Am Wochenende oder in den Skiferien ist diese Tour eher nicht zum empfehlen, ausser man kommt mit dem Bus und stört sich nicht an Herrscharen von Leuten, die mit unterschiedlichsten Fussbekleidungen (Langlaufschuhe, Schneeschnuhe, Wanderschuhe, Skitourenschuhe) auf den höchsten Schwarzwälder streben.
Vom Parkplatz aus geht’s zunächst Nordwärts in den Wald, meist sind Spuren vorhanden. Zunächst geht es vorbei an einem blau-rotem Hydranten, mitten im Wald, welcher unweigerlich an einen Schumpf erinnert. Von diesem darf man sich nciht ablenken lassen und einfach weiter nordwärts sanfst durch den Wald hinaufsteigen, bis ein meist gut sichtbarer Weg Richtung Nordwesten führt. Auf diesem Weg bleibt man am besten für einige 100 m bevor man dann aber weiter den Hang hinaufsteigt, um dort einen zweiten Wanderweg zu überqueren. Diesen auch am besten direkt passieren, bevor man von den Langläufern erwischt wird. Hier ist der Wald nun bereits schon deutlich lichter und das Gelände sehr verspielt und mit lauter Mulden und Absätzen sehr einladend. Nach rechts sieht man die Liftanlagen des Seebucks und weiter den Berg hinauf sieht man bereits den hölzern geschindelten Turm des Seebucks.
Auf diesen steuert man direkt zu. Dort angekommen bietet sich bei guter Sicht ein herrliches 360° Panorama. Richtung Nordwesten, der Feldberg mit seinem markantes rot-weissem Turm. Nach Süden sieht man über das Skigebiet des Feldbergs über das Herzogenhorn mit seinem Wechtenhang bis zu den Alpen. Hier lohnt es sich ein wenig zu verweilen.
Jetzt geht es im Prinzip immer der Nase nach dem Feldberg entgegen. Bei Wind kiten auf dem riesen Plateu die Snowkiter. Der Weiterweg zum Feldberg verläuft entlang gelb-schwarz bemalten Holzstangen und verfliegt im nu. Zunächst geht es leicht bergab (abfellen lohnt kaum) und dann wieder sanft ansteigend bis zum Gipfel. Der Gipfel mit seinen Holzbänken und der Panoramatafel (welchen Gipfel sieht man wo) lädt zur obligatorischen Gipfelrast ein. Die ist auch notwendig, um sich mental auf DIE Abfahrt im Schwarzwald vorzubereiten. Das Zastler Loch. Je nach Verhältnissen gibt es hier verschiedene Möglichkeiten das Loch hinunter. Von sehr steil bis sau steil ist alles dabei. Eine Lawinenausrüstung ist hier angebracht. Immer wieder kommt es zu Wechtenabrüchen oder Lawinenabgängen. Nach intensiven Neuschneefällen oder wenn es warm wird und die Wechten zuerst durchfeuchtet, dann instabil und zu guter Letzt das Loch runterdonnern ist hier allerhöchste Vorsicht geboten.
Heute sind die Bedingungen gut! So entscheiden wir uns für den nur sehr steilen Einstieg ins Zastler Loch (früher von den Locals liebevoll „Maidlehang“ genannt). Dazu zunächst wieder etwas in die Richtung aus der man gekommen ist aber linkshalten an den Rand des Trichters. An geeigneter Stelle Gehts dann das Loch runter. Über etwa 20 Höhenmeter ist das ganze wirklich sehr steil (andere Varianten sind durchgängen sehr steil).
Wir fahren also hier das Loch runter. Unten im Tal sieht man schon die Zastler Hütte. Der Weg zur Hütte ist eindeutig, eindeutig sehr steil und eindeutig absolut genial. Die Bedingungen sind heute sogar so gut, dass wir in einem Rutsch runterbrettern! ca. 220 hm ist das Loch tief, und jeder dieser Meter ist Genuss pur. Als wir unten angekommen sind gibt es erstmal ein „High Five“. Das Wetter hat leider zugemacht und so steigen wir direkt wieder auf. Bei Sonne hat die Zastlerhütte meisten Tische und Bänke auf der Terasse stehen… Dort sitzen dann die Skitourengeher und schauen zu, wie sich von oben einer nach dem anderen das Loch runter stürzt. Dort lässt es sich an schönen Tagen den ganzen Tag aushalten. Heute aber ohnekaum was los, und bevor es zu kalt wird, steigen wir wieder den Weg hinauf, den wir runtergekommen sind.
Das steile Stück am Ende ist wirklich etwas krampfhaft. Je nach Bedingungen ist man hier schneller oben, wenn man kurz die Ski abschnallt und hochstiefelt. Heute ist die Spur aber einigermassen betretbar und so geht es mit 2 3 Spitzkehren wieder aus dem Loch aufs Gipfelplateau. Wahnsinn.
Wer noch Pfus hat, der kann von hier aus einfach nochmal zur Hütte runterstieben. Wir belassen es heute aber dabei und machen uns auf den Rückweg. Wieder kaum zu verfehlen bzw. selbsterklärend. Allerdings lohnt es sich in dieser Richtung die Felle von den Skis zu nehmen, um genüsslich in die Senke zwischen Feldberg und Seebuck zu gleiten. Heute ist nichts los, aber an manch anderen Tagen heisst es dann Slalom zwischen all den anderen Wintersportlern durch.
In der Senke angekommen geht es nochmal knapp 50 Höhenmeter zum Turm des Seebucks. Hier fellen wir wieder ab und machen uns auf die letzte Abfahrt. Diese hat einen ganz anderen Charakter ist aber ebenso sehr schön – besonders bei Sulz. Die ersten Höhenmeter sind einfach super! Nicht sehr steil aber dafür umso verspielter gehts den Hang hinunter! Eine Mulde hier und eine kleine Welle dort machen die Abfahrt zum reinsten Vergnügen. Am 2. Wanderweg (also in Abfahrtsrichtung) angekommen verlangsamen wir etwas das Tempo. Hier geht’s jetzt in den Wald und am besten folgt man den Aufstiegsspuren, damit man sich nicht verirrt. Gut, runter kommt sie alle, aber es bleibt ja noch die Frage, wo man rauskommt.
Wir kommen dort raus, wo wir losgegangen waren. Zufrieden doch noch s’Loch diese Saison gefahren zu sein, gehts zurück zum Auto. Nächste Saison wieder!
Startpunkt der Tour:
Feldberg Passhöhe.
Geeignete Jahreszeit:
November – April
Anreise mit dem Auto:
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