Projekt Beschreibung
einfach
5,2 km
2,5 – 3 h
397 hm
397 hm
Es hat wieder kräftig geschneit. Diesen Winter schneit Frau Holle wirklich ordentlich ein – ja, so soll es sein, so kann es bleiben… Es stehen also jede Menge Touren zur Auswahl. Wir entscheiden uns aber für eine, welche unter diesen guten Verhältnissen ein echter Leckerbissen ist. Nämlich die Tour auf den Silberberg. Zwar führt die Tour nicht bis ganz auf den Gipfel (Wildruhezone), aber die schöne schmale Schneise hinunter ins Tal lässt uns darüber hinweg sehen, dass einem hier das Gipfelglück verwehrt wird. Ganz zu schweigen davon, dass die Tiere eben auch mal ihre Ruhe brauchen.
Wenn es schon kein Gipfelkreuz gibt, so startet die Tour wenigstens direkt an der kleinen Kapelle am Ortsausgang von Brandenberg. Von dort aus steigen wir zunächst im flachen Terrain auf das freie Feld und weiter in südlicher Richtung hinauf, bis wir auf einen Forstweg (bei so viel Schnee schwer zu erkennen) gelangen und diesen nach rechts folgen. Wir könnten natürlich auch einfach die Schneise hinauf fellen, doch die Schneise ist – wir haben Freitag – noch kaum befahren und so wollen wir den Pulver möglichst pulvrig lassen, einfach damit die Abfahrt noch ein klein wenig pulvriger und unverspurt bleibt.
Wir bleiben stur auf dem Forstweg. Es ist recht flach und mehr ein Spaziergang als eine Skitour. Aber dafür richtig gemütlich. Auch die Tatsache, dass wir nicht dort hochsteigen, wo wir später abfahren werden, macht den Waldweg reichlich spannend. Es hat wirklich sehr viel Schnee gegeben und so malen wir uns während des Aufstieges bereits die Abfahrt vor. Swusch, Knietief im Schnee, swusch, der Schnee stiebt empor, swusch, die kalte Luft schneidet ins Gesicht. Visualisierung! Ja, was auf Managementseminaren unterrichtet wird, findet hier von ganz alleine statt. Und schwupps sind wir auch schon an der Mollenbachhütte. Bei so viel Visualisierung muss man schon aufpassen, dass man vom Aufstieg auch noch was mitbekommt.
Bis hierhin ging es so gemächlich und gut, dass wir einfach weitergehen. Immer dem Forstweg entlang (es gibt auch reichlich Wegweiser). Mit den Fellen unter den Brettern, der Mütze auf den Ohren spuren wir weiter und weiter, bis wir auf knapp 1.000 m an einer Verzweigung weiter nach links wieder einem Forstweg folgen. Der Weg bleibt flach und der Schnee bleibt tief und so gelangen wir nach einigen hundert weiteren Schritten an die Schutzhütte am Silberberg. Dort werden wir nochmals daran erinnert, dass der Weiterweg Richtung Gipfel wegen Wildruhezone nicht gestattet ist. Schade, aber richtig.
Nach einer kurzen Rast wagen wir einen Blick die Schneise hinunter. Sie erscheint im krassen Kontrast zu unserem Aufstieg… nämlich steil und wild. Selbst unsere Visualisierung hat das nicht vermuten lassen, dass die Schneise so aussieht, wie sie aussieht.
Bevor es zur Abfahrt geht wieder das übliche Spiel: Felle ab, alles in den Rucksack verstauen, Skistiefel in den Abfahrtsmodus, Brille ins Gesicht, ein überprüfender Blick und dann beherzt den Abhang hinunter. Die Schneise ist DIE Schneise im Schwarzwald. Immer wieder kreuzen Forstwege die Schneise und laden so zu verspielten Sprüngen ein. Das muldige Gelände fordert Kraft und Konzentration und im Gegenzug fördert es Spaß und Freude!Diesen Deal lohnt es sich einzugehen.
Nach 200 hm brauchen wir trotzdem eine Pause! Die Oberschenkel glühen und die Gesichter strahlen. Hier tut sich die Schneise auf und über etwas offenere aber nicht weniger schöne Hänge geht es dann noch die letzten 200 hm hinab. Hier lassen wir es richtig laufen. Es ist hier etwas weniger steil und übersichtlicher als zuvor in der Schneise…
Unten angekommen geht es dann dem Kapellenkreuz entgegen und der Kreis schließt sich während wir beschließen, dass der Silberberg ganz klar die Goldmedaille verdient hat.
„Schneebrief“ (Steckbrief)
Talort: Brandenberg (Todtnau)
Exposition: NW
Höchster Punkt: 1180 m (Gipfel wird nicht erreicht, Wildruhezone)
Steilheit: bis 30°
Achte den Rhythmus der Natur. Tiere haben im Winter wegen des hohen Schnees nur wenig Nahrungsangebot und keine Kraft zu fliehen: Waldgebiete abseits der Wege sind tabu.
Startpunkt der Tour:
Kapellenstraße Fahl
Geeignete Jahreszeit:
Dezember – März
Anreise mit dem Auto:
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